Pollak, Karl

Birth Name Pollak, Karl
Gender male
Age at Death more than 54 years, 7 days

Events

Event Date Place Description Sources
Birth 1889-01-18 Kyjov, Hodonín, Czech Republic   1a
Occupation from 1919 to 1938 Konzert-Caféhaus Palmhof, Mariahilferstraße 135, Mariahilferstraße , Rudolfsheim-Fünfhaus, Vienna (XV), Vienna, Austria Proprietor 2a 3a
Deportation (Victim) 1943-01-23 KT Theresienstadt, Terezín, Litoměřice District, Ústí nad Labem, Czech Republic Transport Cn (Uherský Brod -> Terezín) 4a

Identification Number: Cn-0187

Deportation (Victim) 1943-01-26 KT Auschwitz, Oświęcim, Oświęcim County, Lesser Poland Voivodeship, Poland Transport Cs (Terezín -> Auschwitz) 4b

Identification Number: Cs-0412

Death after 1943-01-26 KT Auschwitz, Oświęcim, Oświęcim County, Lesser Poland Voivodeship, Poland   5 4c
Residence 1943-01-00 Kyjov, Hodonín, Czech Republic   4c

Parents

Relation to main person Name Birth date Death date Relation within this family (if not by birth)
Father Pollak, Leopold1858-07-171929-06-04
Mother Freund, Charlotte1863-03-301941-07-07
    Brother     Pollak, Moritz 1886-02-18 between 1914 and 1918
    Sister     Pollak, Albine 1888-01-28 1888-08-18
         Pollak, Karl 1889-01-18 after 1943-01-26
    Sister     Pollak, Anna 1890-09-14 1893-05-25
    Brother     Pollak, Otto 1894-01-29 1978-05-20
    Sister     Pollak, Martha 1897-07-22 1944-10-00

Source References

  1. Národní archiv: Matriky židovských náboženských obcí v českých krajích
      • Page: Kyjov N.933 pg 95
  2. Stadt Wien: Wien Geschichte Wiki
      • Page: Helga_Pollak-Kinsky
      • Source text:

        https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Helga_Pollak-Kinsky

        Helga Pollak-Kinsky, * 28. Mai 1930 Wien.

        Biographie

        Helga Pollak wurde am 28. Mai 1930 als einziges Kind von Otto und Frieda Pollak (geb. Meisel) in Wien geboren. Der Vater führte gemeinsam mit seinem Bruder Karl Pollak von 1919 bis 1938 das Konzert-Caféhaus "Palmhof" in der Mariahilferstraße im 15. Bezirk.

        1938 ließen sich Otto Pollak und seine um 14 Jahre jüngere Frau einvernehmlich scheiden. Ihre gemeinsame Tochter Helga blieb in der väterlichen Wohnung, betreut von einem Kindermädchen. Unter dem Druck der Ereignisse in Wien nach dem "Anschluss" 1938 entschlossen sich Helgas Eltern, ihre Tochter bei Verwandten in Kyjov (Tschechien) zu lassen, wo sie in Brünn die deutsche Schule besuchte. Im März 1939 okkupierte die deutsche Wehrmacht die sogenannte "Rest-Tschechei" und errichtete dort das "Protektorat Böhmen und Mähren".

        Helga sollte im Rahmen eines organisierten Kindertransports zu ihrer mittlerweile nach England emigrierten Mutter fahren, was durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 verhindert wurde. 1940 musste das Mädchen nach Brünn übersiedeln, da es nur noch dort eine jüdische Schule gab, 1941 fuhr sie auf Eigeninitiative mit elf Jahren zurück nach Kyjov zu ihren Verwandten. Ihr Vater entging im Sommer 1941 knapp der Deportation und konnte im September des Jahres zu seiner Tochter in Kyjov reisen, von wo sie im Jänner 1943 gemeinsam nach Theresienstadt deportiert wurden.

        Helga Pollak wurde von ihrem Vater getrennt und kam in das Mädchenheim L 410, Zimmer 28. In ihrem Tagebuch beschrieb sie den Alltag der Mädchen im Zimmer 28, den Hunger, die Not, Krankheit und Transport, das kulturelle Leben, Deportationen nach Auschwitz usw. Im Oktober 1944 wurde auch sie nach Auschwitz geschickt und wenig später in ein ein Außenlager des KZ Flossenbürg verlegt, wo sie zur Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik eingeteilt wurde. Ende April 1945 wurde sie erneut nach Theresienstadt gebracht, wo sie ihren Vater wieder traf. Gemeinsam erlebten sie hier die Befreiung. Aus der Quarantäne entlassen, fuhr sie mit einer Cousine und ihrem Vater zurück nach Kyjov. Hier standen sie der schrecklichen Tatsache gegenüber, dass ihre gesamte Familie ermordet worden war.

        1946 übersiedelte Helga zu ihrer Mutter nach London. Dort machte sie ihre Matura und besuchte das College. 1951 heiratete sie einen aus Ostpreußen stammenden Emigranten, der sich vor den Nazis nach Bangkok gerettet und dort eine neue Existenz aufgebaut hatte. Sie lebte mit ihm zusammen zunächst in Bangkok (Thailand), dann in Addis Abeba (Äthiopien).

        1957 kehrte sie zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern nach Wien zurück. Nach 40 Jahren - im Jahr 1986 - traf Helga Pollak-Kinsky die die Shoah überlebenden Freundinnen, Anna Flachová-Hanusová und Ela Stein-Weissberger, aus Zimmer 28 in Prag wieder.

        1989 drehte die tschechisch-amerikanische Dokumentarfilmerin Zuzana Justman den Film "Terezín Diary", für den Pollak-Kinsky interviewt wurde, 1998 den Film "Voices of the children" über Pollak-Kinsky und zwei weitere Überlebende. "Voices of the children" wurde 1999 mit einem Emmy ausgezeichnet.

        Pollak-Kinskys Erlebnisse und Erinnerungen sind auch im Buch "Die Mädchen von Zimmer 28: Freundschaft, Hoffnung und Überleben in Theresienstadt" von Hannelore Brenner-Wonschick nachzulesen, das auf Helga Pollaks Tagebuchaufzeichnungen basiert. 2011 gestalteten Johanna Tinzl und Stefan Flunger eine Audiocollage und mehrere HD-Videos zu einem Gespräch zwischen Helga Pollak-Kinsky, Anna Flachová-Hanusová und Ela Stein-Weissberger. Im Jänner 2014 erschien "Mein Theresienstädter Tagebuch 1943 - 1944 und die Aufzeichnungen meines Vaters Otto Pollak", ebenfalls herausgegeben von Hannelore Brenner-Wonschick.

        Pollak-Kinsky besucht als Zeitzeugin auch immer wieder Schulen und nimmt als Gesprächspartnerin an Vorführungen der oben erwähnten Filme teil.
        Literatur

        Mein Theresienstädter Tagebuch 1943 - 1944 und die Aufzeichnungen meines Vaters Otto Pollak. Mit historischen Fakten und Gesprächen mit Helga Kinsky ergänzt und herausgegeben von Hannelore Brenner. Berlin: Edition Room 28 2014
        Hannelore Brenner-Wonschick: Die Mädchen von Zimmer 28. Freundschaft, Hoffnung und Überleben in Theresienstadt. München: Droemer 2004 (Knaur 2006)
        Katja Sindemann: " Helga Kinsky: 'Dass ich lebe, ist Glück'". In: Die Presse, 23.02.2014. URL: http://diepresse.com/home/leben/mensch/1566159/-Helga-Kinsky_Dass-ich-lebe-ist-Gluck [Stand 18.03.2015]
        Erich Hackl: "Was das Leben eigentlich ist": In: Die Presse, 30.05.2014. URL: http://diepresse.com/home/spectrum/literatur/3814171/Was-das-Leben-eigentlich-ist
        Profil, 20.02.2014 URL: http://www.profil.at/gesellschaft/kz-theresienstadt-aus-tagebuch-maedchens-helga-pollak-372879 [Stand 18.03.2015]
        Progress online, o.D. URL: http://www.progress-online.at/artikel/eine-jugend-im-konzentrationslager-theresienstadt [Stand 18.03.2015]
        Website der Edition Room 28, URL: http://www.edition-room28.de/ [Stand 18.03.2015]
        erweiterte Biografie von Helga Pollak-Kinsky. URL: http://www.tinzl-flunger.net/Bio_Helga%20Pollak-Kinsky.pdf [Stand 18.03.2015]
        Mailath ehrt Zeitzeuginnen: "Respekt und Anerkennung für die Weitergabe von Erinnerung". In: Rathauskorrespondenz, 13.04.2016

         

         

  3. Helga Pollak-Kinsky: My Theresienstadt Diary 1943-1944
      • Page: page 1
  4. Holocaust.cz
      • Date: 1943-01-23
      • Page: 134-cn-uhersky-brod-terezin
      • Date: 1943-01-26
      • Page: 36-cs-terezin-auschwitz
      • Page: 115010-karel-pollak
  5. Otto Pollak: Die nicht mehr sind!